Eigentlich hatte der KFC Uerdingen beim Auswärtsduell an der Essener Hafenstraße gegen Rot-Weiss Essen nichts zu verlieren. Im Hinspiel kassierte der Drittliga-Absteiger eine historische 0:11-Klatsche. Die meisten Beobachter rechneten deshalb schon im Vorfeld der Wiederauflage mit einer klaren Niederlage. Als die Krefelder dann auch noch ersatzgeschwächt nach Essen reisten, wurde die Aussicht auf eine mögliche Sensation immer geringer.
Das Team von Trainer Alexander Voigt verkaufte sich im Stadion an der Hafenstraße jedoch ordentlich und verlor "nur" mit 0:3 (0:2). Die mutige und leidenschaftliche Leistung wurde von dem mitgereisten KFC-Anhang nach dem Schlusspfiff honoriert. Es gab Applaus und aufmunternde Worte von den Rängen.
Wir haben es nicht schlecht gemacht. Dass man hier nicht 70 Prozent Ballbesitz hat, dürfte jedem klar sein. Für mich ist das Spiel schon abgehakt. In Essen hat keiner mit irgendwas gerechnet.
KFC-Trainer Alexander Voigt.
Der Coach konnte mit der Niederlage leben: "Wir sind mit dem letzten Aufgebot nach Essen gefahren. Fünf Spieler, die in den letzten Wochen maßgeblich dazu beigetragen haben, dass wir die Kurve bekommen haben, waren nicht dabei. Das hat uns sehr, sehr wehgetan. Genau wie der erneute Ausfall von Shun Terada, kurz vor der Halbzeit. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat alles versucht. Wir haben es nicht schlecht gemacht. Dass man hier nicht 70 Prozent Ballbesitz hat, dürfte jedem klar sein. Für mich ist das Spiel schon abgehakt. In Essen hat keiner mit irgendwas gerechnet."
Für viele Spieler des KFC war eine Partie vor einer derart großen Kulisse – 9457 Fans – eine Premiere in ihrer Karriere. Es dürfte für längere Zeit der letzte Auftritt vor solch großem Publikum sein. Denn: Uerdingen hat aktuell 15 Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Auch wenn sich der Verein unter dem neuen Trainer Voigt (seit November im Amt) stabilisierte, wäre der Klassenerhalt ein mittelgroßes Fußballwunder. Deswegen ist die Devise der Uerdinger klar – von Spiel zu Spiel schauen. Die nächste Partie bestreitet der Traditionsklub am kommenden Samstag (26. März, 14 Uhr) gegen den SV Straelen. "Das ist ein viel, viel wichtigeres Spiel. Wir müssen gewinnen", forderte Voigt.